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Die Generation Alpha philosophiert! – Werden sie die demokratischeren Demokraten?

Aktualisiert: 20. Juli 2020

In Erinnerung an unsere Konferenz ICPIC 2019 genau vor einem Jahr in Bogotá, Kolumbien.

Institut für Generationenforschung: Generationenforscher Rüdiger Maas und Zukunftsforscher Hartwin Maas

Die Konferenz, International Council of Philosophical Inquiry with Children Conference (ICPIC), hat sich zum Ziel gesetzt, Initiativen zu unterstützen, die sich auf die Erleichterung der philosophischen Untersuchung bei jungen Menschen konzentrieren. Es widmet sich der Unterstützung von Menschen und Projekten auf der ganzen Welt mit dem gemeinsamen Ziel, junge Menschen in philosophische Untersuchungen sowohl in formellen als auch in informellen Lernkontexten einzubeziehen.


Eine internationale Konferenz mit Generationen- und Jugendforscher aus allen Kontinenten. Eine Konferenz in der wir uns über Erfahrungen, Wissen, Überlegungen und kulturelle Ausdrucksformen austauschten, die den weiten Bereichen der Philosophiepraxis für und mit jungen Menschen in der Welt betreffen. Wir (das Forschungsteam des Instituts für Generationenforschung) folgten der Einladung zum ICPIC 2019 in Bogotá Kolumbien die in Zusammenarbeit mit der Minuto de Dios University stattfand. Wir präsentierten die deutschen und europäischen Studien der Generation Z und diskutierten unsere Prognosen über Trends, Wirkungskreise und Prägungen für die deutsche bzw. europäische Generation Alpha. In der Hoffnung, dass unsere Arbeit in dieser Corona-Zeit weitergetragen wird, senden wir aus Augsburg einen herzlichen Gruß nach Bogotá und unseren Dank für die dortige Veranstaltung im letzten Jahr.

Generationen- und Zukunftsforschung

Die internationale Generationenforschung bewegt uns schon lange. In zahlreichen Studien, Umfragen und Forschungen haben wir die unterschiedlichen Alterskohorten der verschiedenen Kulturen untersucht. In Vorträgen, Büchern, Artikeln, Interviews, Diskussionsrunden und Workshops geben wir unser Wissen weiter.

Neben der Generation Babybommer, X, Y und Z untersuchen wir seit einiger Zeit schon die Generation Alpha (Gen α). Die Generation Alpha, das sind die Kinder, die ab 2010 geboren worden sind. Sie gilt als die Nachfolgegeneration der Generation Z. Die Spanne der Generation Alpha (Gen α ) wird bis ca. 2022–2025 gehen.

Durch die Globalisierung und die seit Mitte der 90er Jahre zunehmende Digitalisierung und Vernetztheit gibt es weltweit immer mehr Angleichungen, der sich insbesondere die jüngeren Generationen wie die Generation Z (Gen Z) und nun auch die Generation Alpha (Gen α) annehmen. Ein alltägliches Beispiel der Kinder und Jugendlichen heutzutage: Ich singe oder tanze zu einer Melodie, eine App auf meinem Smartphone nimmt es auf und ich kann es binnen Sekunden mit der ganzen Welt teilen. Vom Kinderzimmer in die Welt und zurück. Ich bekomme sofort Reaktionen auf mein Tanzvideo. Und das aus aller Welt. Mein kurzes Video wird geliked, geshared oder kommentiert. Sogenannte Sing-, Tanz-Contest (Wettkämpfe) oder Challenges spielen sich nicht mehr im kleinen Sprengel meines Freundeskreises ab. Nein. Es passiert weltweit. Die Technologie macht es möglich. Diese technischen Rahmenbedingen formen die gesellschaftliche Entwicklung und sind besonders prägend für Kinder und Jugendliche.

Was ist Philosophie mit/für junge Menschen?

Kinder stellen Fragen, über die sich Erwachsene keine Gedanken mehr machen, sich sogar schwertun, diese direkt zu beantworten. Kinder haben einen freien philosophischen Blick auf die Welt. Und genau diesen Blick und dieses Fragen sollte durch Pädagogen und Eltern wachgehalten werden. Ein erster Schritt, um Dinge kritisch zu hinterfragen, zu konkretisieren, zu reflektieren. Kinder lernen durch das „Wachhalten“ ihrer freien kindlichen philosophischen Herangehensweise logisches Denken, zu argumentieren und auch andere Meinungen zu akzeptieren. Dies ist wiederum für kognitive Fähigkeiten und andere geistige Interessen förderlich. Es wird davon ausgegangen, dass die Philosophie mit und für Kinder und Jugendliche einen bedeutenden Einfluss haben kann, eine demokratischere Form der Demokratie hervorzubringen. Ein sehr schöner Gedanke.


Forschende Einrichtungen und Institute aus Pädagogen, Philosophen, Psychologen und Soziologen aus insgesamt 63 Ländern tauschten sich mit uns aus. So wurden wir auch in einem Workshop „Einführung in die empirische Forschung in der Philosophie für und mit Kinder“ von Dr. Maughn Rollins Gregory mit Teilnehmenden aus Mexiko, Japan, Kolumbien, USA und Hong Kong in unserer Forschungsarbeit bestätigt: Das Verhalten der Generation Alpha (Gen α) gleicht sich weltweit zunehmend an und es bestehen weniger Differenzierungstendenzen als bei den vorherigen Generationen. In Bezug auf die Generation Z (Gen Z) wird die Generation Alpha (Gen α) einen noch ausgeprägteren Neokonventionalismus leben und die Überbehütung der Eltern wird zunehmen. Wenn die Eltern es zulassen, kann gerade das Konzept der Philosophie mit jungen Menschen auf eine gute Grundlage stoßen, um die kognitiven und sozialen Kompetenzen der Generation Alpha (Gen α) zu fördern.

Für uns als Generationen- und Zukunftsforscher war es eine sehr inspirierende Veranstaltung, unsere Forschungen im internationalen Kontext zu etablieren. Es war eine bunte Mischung von Teilnehmenden, die das gleiche Ziel haben, um die Weiterentwicklung der jungen Menschen zu fördern und die Philosophie für und mit jungen Menschen weiter in die Welt zu tragen.

Nach getaner Arbeit, im Anschluss der Konferenz, zeigten uns Einheimische die Hot Spots von Bogotá. Eine Stadt mitten in den Anden, reich an Kultur und gut ausgebauten Fahrradwegen, die – so empfanden wir – sich sehr positiv entwickelt hat: Vom historischen Viertel La Candelaria, das beeindruckende Museo Botero, auf den Cerro de Monserrate, mit einem atemberaubenden Blick über eine dynamische Metropole von der wir mit Sicherheit in Zukunft mehr hören werden …


From the ICPIC 2019 Organizing Team we want to greet you and thank you for your participation in this important event. Your presence and your academic contribution have succeeded the broadening reflections on the P4C proposal and its impact on citizen practices.





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